Wie geht es weiter mit der ‚Neuen Turnhalle‘ in Oberhaid?
Diese Frage beschäftigt die Gemeinde, die Vereine und die Oberhaider Bürgerinnen und Bürger nicht erst seit Kurzem. Es steht außer Frage, dass der aktuelle Zustand der Turnhalle nicht mehr lange tragbar ist, doch welche Möglichkeiten der Renovierung bzw. des Neubaus gibt es überhaupt und wie steht es um deren Realisierbarkeit?


Um diese und weitere Fragen öffentlich zu diskutieren, hat die UBV daher Vereinsvertreter, Bürgermeister und alle interessierten Bürger zu zwei Informationsveranstaltungen zum Bau einer Neuen Turnhalle in Oberhaid geladen. Diese fanden am 6.6. und 24.10.24 in der Brauerei Wagner statt.
Beim ersten Termin am 6.6. ging es um Informationen rund um die bestehende „Neue Turnhalle“ in der Friedrich-Ebert-Straße. Ein Gutachten von ArchitektSchneiderausdemJahre2020 wurde vorgestellt, in dem ein Neubau empfohlen wurde. Es wurde damals auch schon ein Förderantrag eingereicht, der aber negativ beschieden wurde. Zudem wurden Hintergründe aus dem Bau der Turnhallen in Litzendorf und Baunach vorgestellt. Am Vorgehen in Litzendorf beim Bau der „Halle für alle“ als geförderte Schulturnhalle könnte man sich in etlichen Punkten orientieren. Es dauerte ca. 10 Jahre vom Start der Bemühungen bis zur Fertigstellung, ein Förderverein hatte das unterstützt, die Vereine müssen nun allerdings Benutzungsgebühren entrichten.
Es wurde festgestellt, dass ein Neubau zu einer erheblichen finanziellen Kraftanstrengung führen würde und man auf entsprechende Fördermöglichkeiten angewiesen ist. Als wesentliche Ergebnisse stand die Absichtserklärung der anwesenden Bürgermeister und Gemeinderäte, dass eine Machbarkeitsstudie zu Sanierung oder Neubau vom Gemeinderat in Auftrag gegeben werden soll. Zudem soll ein Förderverein gegründet werden, an dem sich möglichst alle betroffenen Vereine beteiligen wollen.
Beim zweiten Termin am 24.10.24 wurde berichtet, dass eine Machbarkeitsstudie der Gemeinde in der Septembersitzung beschlossen wurde, zu der zunächst Angebote von Architekten eingeholt werden. Es sollen vier Varianten geprüft werden: reine Sanierung, Sanierung mit Anbau z.B. für Zuschauer, größerer Anbau im 90° Winkel am Bestand, Neubau einer 1,5- oder 2-fachen Turnhalle.
Ein Neubau könnte am Standort des bisherigen Bau- und Wertstoffhofes erfolgen.
Wolfgang Heyder berichtete ausführlich von den Erfahrungen aus Litzendorf, insbesondere der großen Bedeutung der Neuen Halle für die Gemeinde. Auch ein Förderverein wurde als sehr hilfreich angesehen. Schwerpunkt der Diskussion bei der Veranstaltung war die Gründung eines Fördervereines. Die anwesenden Vereinsvertreter wollen die Gründung eines solchen Vereins unterstützen, der vor allem für die Außenwirkung in der Gemeinde als „Werbeplattform“ für die Turnhalle gedacht ist.
Durch Mehrheit abgestimmt wurde vereinbart, die Entscheidung des Gemeinderates nach Erstellung des Gutachtens zunächst abzuwarten, welche der Varianten angegangen werden soll. Abhängig davon soll dann ein Förderverein gegründet werden.
In der Gemeinderatssitzung vom 21.10.2025 stellte Hr. Jungkunst einen vorläufigen Sachstandbericht der von der Gemeinde beauftragten Machbarkeitsstudie „Neue Turnhalle Oberhaid“ vor.
Es wurden 4 Varianten geprüft:
1. Generalsanierung
2. Generalsanierung mit Erweiterungsbau
3. Abriß und Neubau am Bestandsort
4. Neubau auf dem „alten“ Bauhofgelände
Die bestehende Turnhalle weist erhebliche Schäden und Baumängel vor allem im Bereich des 2004 neu erstellten Daches auf. Eine Komplettsanierung ohne Anbau wurde daher als nicht nachhaltig eingestuft und bewertet.
Eine Sanierung mit Anbau könnte aus Sicht des Planers eine Übergangslösung darstellen, ist aber sehr kostenintensiv.
Variante drei und vier geben sich rein kostentechnisch nicht viel, der Nutzen eines Neubaus an anderer Stätte hätte natürlich den Vorteil, dass die alte Halle bis zur Fertigstellung der neuen Halle weiter genutzt werden könnte. Der Nachteil eines Neubaus auf dem Gelände des bisherigen Bauhofes ist die größere Entfernung zur Schule.
Die vorläufigen Kostenschätzungen gehen von 4 Mill. (Variante 1) über 5,2 Mill (Variante 2) bis zu 7-8 Mill (Varianten 3 und 4).
Der weitere Fahrplan der Gemeinde sieht in den nächsten Schritten vor:
1. Die Machbarkeitsstudie zu Ende führen.
2. Eine Standortentscheidung vorbereiten (Bestandsfläche vs. Bauhofgelände).
3. Fördermöglichkeiten (z. B. Sportstättenförderung, Klimaprogramme) prüfen.
Das Endergebnis der Machbarkeitsstudie wird voraussichtlich bis Januar 2026 erwartet.
Es bleibt festzuhalten, dass durch die Initiative der UBV das Thema Turnhalle wieder in den Fokus gerückt wurde und nun gezielte Maßnahmen angestoßen wurden.
